Psalm 31

In deiner Hand steht meine Zeit; entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger! Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Huld! Euer Herz sei stark und unverzagt, ihr alle, die ihr den Herrn erwartet.

Kreuzigung

Zur Zeit Jesu war der Tod am Kreuz die grausamste Todesstrafe, die angewendet wurde. Jesus teilte ein Schicksal mit tausenden von Menschen, die von den Römern zur Abschreckung hingerichtet wurden. Die Botschaft war klar: seht, so ergeht es jedem, der sich mit dem römischen Imperium anlegt! Jeder Gedanke an Aufstand, Freiheit und Veränderung sollte im Keim erstickt werden. Auch für den Aufstand des Rabbi aus Nazaret sollte das gelten: wer von einem Reich spricht, das nicht römisch ist, wer den Schwachen sein Herz schenkt, wer Gerechtigkeit fordert - für den gibt es keinen Platz in dieser Welt. Und für die Bestimmer an Jerusalems Tempel galt: wer das gut funktionierende Tempelsystem bedroht, wer Gott nicht wie vorgeschrieben anbetet, wer sich unrein macht und sich vor menschlichem Elend nicht fürchtet, wer sogar behauptet, dass Gott sein Vater sei - für den ist nur ein Gesetz anwendbar "er muss sterben"

Gedanken

Die Kreuzigung von Jesus ist und bleibt ein Geheimnis. Es werden ganze Theologien entfaltet um zu erklären, warum Jesus stirbt. Es heisst, dass Jesus sich geopfert habe wie ein Lamm, dass er für die Sünden der Menschen gestorben sei, dass er von Gott verlassen gewesen sei, dass er hätte fliehen können und es nicht tat... Der spanische Theologe Jose Antonio Pagola kommt zu einem anderen Schluss: Jesus ist diesen Weg konsequent und bis zum Ende gegangen in Solidarität mit allen Entrechteten, Erniedrigten und Gekreuzigten. Gott bleibt da, bis zum letzten Atemzug und weckt ihn von den Toten auf. Der Gott der Liebe braucht keine Opfer von seinen Kindern, sondern Hinwendung zu ihm. Gottes Reich beginnt dort, wo Recht und Gerechtigkeit für die Schwächsten der Gesellschaft verwirklicht wird.

"Der Tod hat Jesus nicht überwältigt; der Gekreuzigte lebt. Gott hat ihn auferweckt. Seine Nachfolger wissen, dass sie von etwas sprechen, dass alles Menschliche übersteigt. Niemand weiss aus Erfahrung, was genau nach dem Tod passiert und noch weniger, was einem geschieht, der von Gott nach seinem Tod auferweckt wird. Trotzdem gelingt es ihnen sehr schnell das Wesentliche ihres Glaubens in einfache Formeln zu bringen.... Gott hat Jesus von den Toten auferweckt....Gott ist herabgestiegen in die Unterwelt und hat das Land des Todes betreten, wo alles Dunkelheit, Schweigen und Einsamkeit ist." (José Antonie Pagola)

Der Kreuzweg von Jesus ist auch ein Weg der kleinen und großen Gesten: seine Hände in Unschuld waschen und tun, als ob einen das irre Treiben nichts anginge, Tränen und Schweiss abwischen und Mitleid zeigen, die schwere Last eines Menschen mittragen, treu bleiben und bis zum Ende durchhalten...

Um das hier zu verstehen...

Und dann warten - Jupiter Jones

Viele Gedanken die an einem Karfreitag passen: "Um das hier zu verstehen braucht es Hirne und Herzen, Tränen und Schmerzen, Arme und Hände, Fäuste und Wände..."

Impuls

Wie deuten Sie den Tod von Jesus? Wer sind für Sie die Leidenden der Welt und wer setzt sich für sie ein? Wie gehe ich mit Leid um oder mit einem Schicksalsschlag der mich persönlich getroffen hat?

Finden Sie ihre Weise an Jesus Todestag zu denken Finden Sie ihre Art, das Kreuz als Zeichen der Nachfolge zu verehren.

Ich verneige mich in Ehrfurcht vor deinem Kreuz