Der zweite Advent kehrt ein - ein Licht mehr, das die Dunkelheit erhellt. Eine Lichtgestalt in den Geschichten um Jesus ist Johannes, hebräisch Jochanan, der den Beinamen "der Täufer" trägt. Verwandt mit Jesus hat auch er eine außergewöhnliche Lebensgeschichte, die parallel zum Leben Jesu verläuft und auch verglichen wird. Dies sollte den frühen Christen verständlich machen: Johannes ist groß aber Jesus ist noch viel größer. Schaut man sich einmal die Texte um Johannes an kann man den Eindruck gewinnen, dass er ein asketischer Kämpfer war. Seine Mahnungen klangen herausfordernd und bedrohlich, was die Mächtigen auch als Bedrohung für ihren Lebensstil erkannten.
Johannes soll der Wegbegleiter am zweiten Advent und in der zweiten Advenstwoche sein.
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja - Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! - , so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
Ich bin nur eine Stimme die in der Wüste spricht, ich bin der Zeigefinger, der anklagt vor Gericht, ich mahne euch zur Umkehr, lasst ab von eurem Tun, mein Sprechen macht euch unruhig, macht wach, lässt euch nicht ruh'n
Ich bin nur der, der anfängt, der nach mir kommt ist mehr, ich bin für ihn nur Vorhut, die Hauptsache ist er, in ihm wird sich erfüllen, was Gott versprochen hat, ich bin für Gott ein Rufer, in ihm sind Geist und Tat.
Nach mir wird einer kommen, der viel, viel größer ist, der bringt, wie es verheißen, dass Recht den Frieden küsst, der blinde Augen öffnet und Lahme gehen macht, der uns den Himmel nah bringt als Licht in unsrer Nacht
Ich bin nur der, der auftritt, der glasklar sieht und mahnt, der immer wieder ausspricht, was ihr schon lange ahnt: ihr lebt nicht das, was Gott will, ihr denkt und handelt schlecht, seid voller Egoismus, seid lieblos, ungerecht. Der nach mir kommt ist größer, bringt eine andre Welt, die alles, was bisher war in Gottes Schatten stellt. Der nach mir kommt ist Anfang, in ihm ist alles Licht, in ihm zerreisst das Dunkel, wenn Gottes Reich anbricht.
