Du bist der Töpfer, wir sind der Ton

Willkommen

Erster Advent: die erste Kerze wird entzündet und in der Woche das erste Türchen am Kalender geöffnet. "Macht die Tür zum Herzen weit" heisst es nach einem afrikanischen Adventstext. Dieser Gedanke lädt uns ein, uns zu öffnen, uns frei und weit zu machen, damit Gott bei uns einziehen kann. Gehen wir der Frage nach, wer wir sind und aus welchem Stoff wir gemacht sind.

Biblischer Text

Lesung aus dem Buch Jesaja

Du, Herr, bist unser Vater, „Unser Erlöser von jeher“ wirst du genannt. Warum lässt du uns, Herr, von deinen Wegen abirren und machst unser Herz hart, so dass wir dich nicht mehr fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Eigentum sind. Reiß doch den Himmel auf, und komm herab, so dass die Berge zittern vor dir. Seit Menschengedenken hat man noch nie vernommen, kein Ohr hat gehört, kein Auge gesehen, dass es einen Gott gibt außer dir, der denen Gutes tut, die auf ihn hoffen.

Ach, kämst du doch denen entgegen, die tun, was recht ist, und nachdenken über deine Wege. Ja, du warst zornig; denn wir haben gegen dich gesündigt, von Urzeit an sind wir treulos geworden. Wie unreine Menschen sind wir alle geworden, unsere ganze Gerechtigkeit ist wie ein schmutziges Kleid. Wie Laub sind wir alle verwelkt, unsere Schuld trägt uns fort wie der Wind.

Niemand ruft deinen Namen an, keiner rafft sich dazu auf, festzuhalten an dir. Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und hast uns der Gewalt unserer Schuld überlassen. Und doch bist du, Herr, unser Vater. Wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.

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Phantasiereise

Für die Phantasiereise machen Sie es sich am Besten so bequem wie möglich: setzen Sie sich und legen den Kopf auf oder legen Sie sich hin und schließen die Augen. Stellen Sie alles ab, was Sie in den nächsten Minuten stören könnte, damit Sie diese Zeit wirklich ganz für sich haben. Wenn die Reise endet, kommen Sie langsam und in ihrem eigenen Tempo zurück.

Die Reise können Sie abrufen, wenn Sie auf den folgenden Link klicken

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Wenn Sie nun noch etwas nachsinnen wollen, nehmen Sie sich Zeit für sich selbst einige Fragen zu beantworten. Vielleicht hilft die Musik des folgenden Links dabei.

Eigenartig war der Duft in der Werkstatt! Könnte ich auch so eine Schale mit meinen Händen formen? Wie mag die fertig gebrannte Schale aussehen? Welche Farbe wird der Töpfer ihr geben? Wozu wird wohl die Schale benutzt werden?

Renaissance Lute John Dowland Album

Impuls zum Nachdenken

Haben sie schon einmal einem Töpfer bei seiner Arbeit zugesehen? Es ist beeindruckend wie er aus einem klumpen Ton mit geschickter Hand, sorgsam und einfühlsam ein Gefäß formt. Dabei hat er eine genaue Vorstellung – ein Ziel – wie sein Gefäß am Ende aussehen soll. Er möchte etwas Einzigartiges aus dem Ton schaffen (formen). Ein Unikat unverwechselbar. Dabei muss er erst den Ton in die gewünschte Form bringen – Druck ausüben - um die gewünschte Form zu bekommen. Jesaja benutzt das Bild vom Ton und bezeichnet Gott als unseren Töpfer. So wie der Töpfer hat auch Gott eine gute Absicht mit uns. Er formt uns durch die alltäglichen Begegnungen, durch die Auseinandersetzungen mit den Menschen um uns herum, im Beruf, in der Ehe, im Freundeskreis, im Alter und durch Naturereignisse. Aber Gott kann uns nur formen, wenn wir es zulassen. Wenn wir darauf vertrauen, dass er es gut mit uns meint. Nur dann kann ich mich in seine Hand begeben, denn ich vertraue darauf, dass am Ende etwas Schönes entsteht. (Vielleicht sogar ein Meisterstück.)

Impulsfrage: Betrachten sie ihr Leben, ihren Tag: was kann oder soll ich heute lernen? Wo muss ich noch geformt werden, damit ich ein / sein Meisterstück werde?